PM 8 – Solarlampen für Schulkinder in Calcutta

Download als PDF:  PM 8 Solarlampen für Schulkinder in Calcutta – Eröffnung Solarkiosk

Bonn, 17. Dezember 2012

Mit Solarstrom und Bildung aus der Armut

Solare Lese-Lampen für Slumkinder in Calcutta

Hilfsprojekt für Indische Schul­kinder von green energy against poverty / Kofinanzierung mit Deutschem Generalkonsulat in Calcutta

450 Kinder in vier bedürftigen Dorfschulen bei Calcutta erhalten in den nächsten Tagen solare Lese-Lampen. Die kleinen Geräte mit einer weißen LED geben deutlich mehr Licht als die bisher ver­wen­deten Petroleum-Lampen. In Dörfern ohne Strom sind Kinder auf Lampen an­ge­wiesen, um in der früh hereinbrechenden Dunkelheit ihre Haus­auf­­gaben zu machen. Mit besserem Licht können sie besser lernen, und Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft. Für dieses Pro­jekt zur Armuts­bekämpfung mit Erneuerbaren Energien hat die Bonner Hilfs­organi­sation green energy against poverty das Deutsche General­­konsulat in Calcutta als Kofinanzierungs­partner gewinnen können.

Die Aufladung der modernen Geräte mit Solar-Paneelen geschieht zentral in den Schulen. So wird auch sichergestellt, dass die Kinder regelmäßig zum Unterricht kommen – sonst bleibt die Lampe bald dunkel. Um Aufladung und Wartung kümmern sich aus­gebildete Dorftechniker, die beim Hersteller der Lampen im süd­indischen Hyderabad geschult wurden. Der 24-jährige Tapas Dolui be­richtet: „Ich fühle mich wie ein Ingenieur, wenn ich die Lampen repa­riere!“ So stärken die neuen Kenntnisse das Selbstbewusstsein und die Selbstbehauptungskräfte. Das 5-köpfige Solar-Team (darun­ter zwei Frauen) wird auch einige größere Mietlampen zum Verleih an­bieten. Damit können Familien auch nach Sonnenuntergang in Heim­industrie etwas Geld verdienen; die Mieteinnahmen der Lampen kom­men den Schulen zu Gute. Über die Verwendung der Gelder ent­schei­den die Eltern­versammlungen, die auch die Dorf­techniker ausge­wählt haben.

Dieser Ansatz hat bereits in einer Pilotphase gute Ergebnisse ge­zeigt: die Kinder kamen regelmäßiger zum Unterricht, und weitere Schul­kinder haben sich angemeldet. Vergleichsstudien belegen, dass Kin­der ca. 2 Stunden pro Tag länger lernen können, wenn sie nicht den beißenden Qualm der Petroleumlampen einatmen müs­sen; Noten und Prüfungsergebnisse verbessern sich signifi­kant. Die posi­tiven Wirkungen für die Dorfgemeinschaften waren so deutlich, dass sich das Generalkonsulat nach einem Feldbesuch des Pilot­projektes zur Förderung von vier weiteren Schulen entschloss – und damit auch die Qualität der Arbeit von green energy against poverty bestätigte.

Für die Kinder zählt das bessere Licht, und für die Eltern die erspar­ten Kosten für Petroleum, das sie sich eigentlich nicht leisten könn­en. Die Kinder brauchen für ihre Hausaufgaben jeden Tag ca. ¼ Liter Petroleum. Entsprechend spart dieses Projekt der Umwelt und dem Klima etwa 65 t CO2 pro Jahr. Da durch das Projekt die ganze Dorf­gemeinschaft gewinnt, sind die Entwicklungswirkungen groß. „So profitieren alle – die Schüler, die Umwelt, und unsere Spender, die damit konkret etwas gegen Armut und Klimawandel tun können“, sagt Georg Amshoff, Vor­sitzender von green energy against poverty. „Damit zeigen wir, was Erneuerbare Energien leisten können: auch für Arme sind sie der Schlüssel für eine bessere Zukunft!“

Insgesamt kostet dieses Projekt 2.900 EUR für die Ausbildung der Dorftechniker und deren Gehälter, bis es sich nach einem Jahr aus den Aufladegebühren selbst tragen kann. green energy against poverty  sucht noch Spender für dieses Projekt.

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