PM 3 – 100 Tage Sonnenschein

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Bonn, 23.7.2010

100 Tage Sonnenschein!

Positive Zwischenbilanz für den ersten „Solar-Kiosk“

Indische „Ureinwohner“ können seit drei Monaten moderne elektronische Lampen mit der Sonne aufladen

100 Tage nach Eröffnung des ersten „Solar-Kiosks“ für indische Urein­wohner zieht die Bonner Hilfsorganisation green energy against poverty eine positive Zwischenbilanz. Die Technik funktioniert reibungslos, und die Menschen vor Ort sind von ihren neuen Lampen begeistert. Den Kiosk hat der lokale Projekt-Partner Ashakiran im bergigen Hinterland des süd­ndischen Bundesstaates Orissa aufgebaut. Die Solar-Paneele dienen als Lade-Station für die Batterien von tragbaren elektronischen Lampen, die die bisher verwendeten, gefährlichen und im Verbrauch teuren Petroleum-Lampen ersetzen. Der Manager des Solar-Kiosks, Sanjay Nayak, berichtet: „Der Erfolg ist überwältigend. Bereits in den ersten Tagen waren alle unserer 100 Lampen vergriffen!“

Da die Dorfbewohner nicht reine Hilfsempfänger sind, sondern das Projekt ihre Selbsthilfe-Kräfte stärken will, haben die Lampen-Nutzer einen „Solar Club“ gegründet. Dieser betreibt den Kiosk mit Unterstützung des lokalen Projekt-Partners. Der Solar-Club hat auch die Preise für Anmietung und Aufladung der neuen Lampen festgelegt. Einmalig zahlen die Mitglieder als „Aufnahmegebühr“ 200 Rupien (umgerechnet ca. 4 Euro), um eine Lampe zu erhalten. Die wöchentlich erforderliche Aufladung kostet 5 Rupien (ca.10 Cent) und ist die „Mitgliedsgebühr“. Die Kosten sind für die Club-Mit­glieder insgesamt geringer, als es die Ausgaben für Petroleum früher waren. Noch wichtiger ist den Menschen, dass sie für ihr Geld mehr bekommen: die den neuen Lampen geben 100 mal mehr Licht als die alten, ineffizienten Petroleum-Lampen. Der Solar-Kiosk erspart der Umwelt außerdem jedes Jahr 10 Tonnen des Treibhausgases CO2.

Die Begeisterung über die neuen Lampen hält an: keine einzige Lampe sei  bisher zurückgegeben worden, erzählt der Manager des Solar Kiosks. Statt­dessen gebe es eine Warteliste von 50 Familien, die ebenfalls Mitglieder im Solar Club werden und eine Lampe erhalten wollen. Deshalb sollen in Kürze weitere Solar-Paneele installiert und zusätzliche Lampen gekauft werden. Schon nach drei Monten hat in diesem innovativen Projekt die Kraft der Sonne die Nächte erhellt.

green energy against poverty freut sich über den Erfolg des Pilotprojektes. „Das zeigt, das unser Ansatz funktioniert – und nicht nur zu besserem Licht führt, sondern den Armen wirklich Entwicklungs-Chancen eröffnet“, heißt es bei der Bonner Hilfsorganisation. Deshalb gibt es neue Pläne: weitere Kioske sollen an der indischen Westküste aufgebaut werden. Kaum 100 km von der glitzernden Megastadt Bombay entfernt, leben die Menschen dort immer noch ohne Strom. Gegen die Dunkelheit der Nacht bleiben nur rußende Petroleumlampen, die kaum mehr Licht als eine Kerze geben. Noch vor dem indischen Lichterfest Diwali soll ein erster Kiosk aufgebaut werden. Auch dieses Projekt ist so geplant, daß es schon nach kurzer Zeit Entwicklungsimpulse setzen wird.  green energy against poverty sammelt Geld für dieses und weitere Projekte.

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